Berlin, 15. Oktober 2025 – Berlin setzt ein starkes Zeichen für DeepTech-Gründungen: IBB Ventures bringt mit dem neuen Pre-Seed-Fonds B# – „be sharp“ – insgesamt 10 Millionen Euro in den Markt, um technologieorientierte Gründer in der besonders herausfordernden frühen Phase zu unterstützen. Der offizielle Launch wurde am 14. Oktober 2025 im DATA Space in Berlin-Mitte mit rund 150 bis 200 Gästen aus dem Startup-Ökosystem gefeiert. Jan Thomas, Gründer und CEO von Startup Insider, führte als Moderator durch den Abend.

Reaktion auf dramatischen Rückgang bei Pre-Seed-Finanzierungen

Der neue Fonds reagiert auf eine dramatische Entwicklung im Berliner Startup-Ökosystem: Seit 2021 ist die Zahl der Pre-Seed-Finanzierungen in der Hauptstadt um fast 50 Prozent zurückgegangen. Insbesondere DeepTech-Startups stehen vor hohen Hürden beim Zugang zu Startkapital. Nur etwa ein Viertel der Teams erreicht derzeit eine Anschlussfinanzierung – oft fehlt es an Netzwerk, Sichtbarkeit und Risikoaffinität bei Investoren, auch jenseits von KI und Software in Zukunftstechnologien zu investieren.

In den kommenden vier Jahren sollen rund 50 Investments in Startups mit technologischer Tiefe getätigt werden – mit Ticketgrößen zwischen 100.000 und 400.000 Euro. Der Fonds richtet sich gezielt an Teams mit innovativen DeepTech-Ansätzen wie KI, Quantentechnologien, industrielle Softwarelösungen, Robotik, umwelt- und ressourcenschonende Technologien sowie Biotechnologien, einschließlich innovativer Verfahren für Medizin, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Starkes politisches Bekenntnis zu DeepTech

„Mit dem neuen Pre-Seed-Fonds B# – be sharp schaffen wir genau das, was junge Gründerinnen und Gründer brauchen: Rückenwind, damit innovative, technologische Ideen auch in die Umsetzung kommen“, erklärte Michael Biel, Staatssekretär für Wirtschaft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, beim Launch-Event. „DeepTech ist kein Hype, sondern die Grundlage für die nächsten industriellen Revolutionen – von KI über Robotik bis Biotechnologie. Gerade in dieser frühen, risikoreichen Phase braucht es neben Mut vor allem Kapital.“

Die crossfunktionale Zusammenarbeit zwischen den Senatsverwaltungen für Wirtschaft sowie für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege unterstreicht die strategische Bedeutung der Initiative. Dr. Henry Marx, Staatssekretär für Wissenschaft, betonte: „Berlin verbindet exzellente Forschung mit wirtschaftlichem Pioniergeist. Mit dem Pre-Seed-Fonds B# sorgen wir dafür, dass bahnbrechende Forschungsergebnisse im DeepTech-Bereich schneller den Weg in marktfähige Lösungen finden.“

Schnell, unkompliziert, gründerzentriert

B# ist bewusst schlank und zugänglich konzipiert: Interessierte Startups können jederzeit ihr Pitch Deck einreichen. Die Entscheidungsfindung erfolgt innerhalb weniger Wochen – schnell, transparent und auf Augenhöhe. Nach Vertragsunterzeichnung erhalten die Startups Kapital und Zugang zum erfahrenen Investment-Team der IBB Ventures sowie einem Netzwerk von über 750 Co-Investoren und 490 Business Angels.

Zum Einsatz kommt ein standardisiertes Wandeldarlehen, das sowohl die notwendige Geschwindigkeit als auch Flexibilität für künftige Finanzierungsrunden sichert. Bei bereits vorhandenen Co-Investoren sind auch offene Beteiligungen im Konsortium möglich.

„Als IBB Ventures freuen wir uns, gemeinsam mit unseren Partnern ein Instrument bereitzustellen, das nicht nur die erste Finanzierung ermöglicht, sondern auch den Grundstein für langfristige wirtschaftliche und technologische Entwicklung legt“, sagte Katrin Robeck, Geschäftsführerin von IBB Ventures. „Mit B# wollen wir Gründer fördern, die mit ihrer Idee etwas wirklich Neues wagen – auch wenn sie nicht aus dem klassischen Startup-Umfeld kommen.“

Gründer-Testimonial unterstreicht Bedeutung früher Finanzierung

Beim Launch-Event teilte Arno Zimmermann, Chief Technology Officer von Sparké Fuels – einem Portfolio-Startup von IBB Ventures –, seine Erfahrungen aus der frühen Startup-Phase. Das Berliner Unternehmen entwickelt nachhaltige Kraftstoffe für die Luftfahrt auf Basis erneuerbarer Energien und zeigt exemplarisch, wie DeepTech-Lösungen zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen können.

Das IBB Ventures-Team um Jessica Wimalasooriyar (Investment Manager) und Roman Pimonov präsentierte anschließend die konkreten Details des Fonds: Anspruchsvoraussetzungen, Bewerbungsprozess, Fördersummen und zusätzliche Unterstützungsangebote für Startups.

Nachhaltige Finanzierungsstruktur für langfristige Wirkung

Der Fonds hat eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren. Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen werden erneut investiert – so entsteht ein revolvierendes Modell, das die Innovationskraft des Berliner DeepTech-Sektors nachhaltig stärkt.

Der neue Fonds ist Teil der übergeordneten Berliner Innovationsstrategie und stärkt das Ziel, Berlin als führenden Standort für Zukunftstechnologien zu etablieren. Finanziert wird B# aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen des EFRE-Programms STEP (Strategische Technologien für Europa) sowie durch das Land Berlin.

Deutschland braucht disruptive Lösungen

Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin (IBB), ordnete die Bedeutung des Fonds in den größeren Kontext ein: „Deutschland ist besonders stark in inkrementellen Verbesserungen, benötigt aber zunehmend disruptive Lösungen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. DeepTech-Innovationen sind entscheidend für die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit – in Bereichen wie Digitalisierung, Biotechnologie, Energie und Nachhaltigkeit.“

Venture Capital spielt dabei eine besondere Rolle. Risikobereitschaft und langfristige Investitionen sind notwendig, um die Kapitalintensität und F&E-Risiken von DeepTech zu bewältigen. In der frühen Phase besteht eine Finanzierungslücke: Ohne frühzeitige Investitionen können viele bahnbrechende Ideen nicht realisiert werden.

Der Pre-Seed-Fonds agiert als „Enabler“: Er legt die Grundlage, auf der später größere Finanzierungsrunden aufbauen können. Das Ziel ist es, junge Teams frühzeitig zu unterstützen, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und den Zugang zu weiteren – meist privaten – Kapitalgebern zu erleichtern.

Breite Ansprache für maximales Potenzial

Der Fonds wendet sich bewusst an eine breite Gründer-Community mit dem Ziel, möglichst viel Potenzial zu erschließen und bisher unterrepräsentierte Gruppen zu fördern. Dies schließt explizit Gründerinnen, Erstgründer und Gründer mit Migrationshintergrund ein.

„Besonders für wissenschaftsbasierte DeepTech-Startups kann Berlin viel mehr leisten“, betonte Staatssekretär Marx. „Gründer an Universitäten und Instituten haben jede Menge Ideen und Innovation, aber oft fehlt Pre-Seed-Finanzierung, um die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen. Mit dem neuen Fonds wollen wir noch stärker auf das enorme Innovationspotenzial wissenschaftsbasierter Spin-offs setzen.“

Networking im DATA Space

Nach den offiziellen Präsentationen ab 18:30 Uhr öffnete um 19:30 Uhr die Networking-Phase, bei der alle Gäste bis 23:00 Uhr die Gelegenheit hatten, sich mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und IBB Ventures auszutauschen, Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen.

Der Fonds ist ab sofort aktiv. Nach dem offiziellen Launch-Event lautet die Botschaft: „If you’re based in Berlin, working in DeepTech and bold enough – come talk to us.“

Interessierte Startups können ihre Pitch Decks direkt bei IBB Ventures einreichen. Weitere Informationen unter www.ibbventures.de.

Über IBB Ventures

IBB Ventures ist der Venture-Capital-Arm der Investitionsbank Berlin, der staatlichen Förderbank Berlins. Das Unternehmen konzentriert sich auf Investments in Frühphasen-Startups in Berlin, insbesondere im DeepTech-Sektor. IBB Ventures verfügt über ein Netzwerk von über 750 Co-Investoren und 490 Business Angels.

Über Investitionsbank Berlin (IBB)

Die IBB ist die Förderbank des Landes Berlin und finanziert kleine und mittelständische Unternehmen, Wohnungsbau und Innovationsprojekte zur Förderung des Wirtschaftswachstums in der Region.

Über Startup Insider

Startup Insider ist das führende Branchenportal für die Startup-Szene im DACH-Raum. Als zentrale Plattform verbinden wir die wichtigsten Akteure des Startup-Ökosystems und bieten einzigartige Einblicke in Innovationen, Technologien und Trends. Mit über 50.000 Newsletter-Abonnenten, 300.000 monatlichen Podcast-Hörern und dem meistgehörten Startup-Podcast der DACH-Region haben wir uns als führendes Informationsmedium etabliert.

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